Lead-User sind fortschrittliche Nutzergruppen, welche Bedürfnisse haben, die im „Massenmarkt“ noch nicht relevant sind. Der Lead-User hat einen verhältnismäßig großen Bedarf an Innovationen, um diese Bedürfnisse zu befriedigen.12 Während konventionelle Kundschaften vorrangig inkrementelle Weiterentwicklungen vorantreiben, lässt die Lead-User Methode eher radikale Innovationen generieren. Im Vergleich zu Methoden wie UX-Center Design und Open Innovation, welche Unternehmen helfen, existierende Bedürfnisse zu verstehen, soll die Lead-User Methode dabei unterstützen, zukünftige Bedürfnisse zu identifizieren. 13
Da sich diese Nutzer in Innovationsfähigkeit und Motivation grundsätzlich von konventioneller Kundschaft unterscheiden, setzen führende Unternehmen zunehmend auf die Zusammenarbeit. Die durch die Lead-User entwickelten Prototypen können eine Basis für zukünftige Produkte oder Dienstleistung sein und auch für Routinenutzer im Massenmarktes zunehmend attraktiv werden.14
Die Firma Hilti arbeitete bereits in den 80er Jahren mit dieser Methode, um eine innovative Befestigung von Rohrleitungen zu entwickeln. Eine Trendanalyse konnte damals einen großen Bedarf an einfachen und flexiblen Befestigungssystemen feststellen. In einer Screening-Phase, wurden aus 150 potenziellen Anwendern mithilfe dedizierter Indikatoren, 14 Lead-User ausgewählt, welche bereits mit aufwendigen Eigenlösungen arbeiteten. Durch aktive Kollaboration konnte Hilti schließlich selbst ein innovatives System entwickeln, welches heute patentiert und integraler Bestandteil der Hilti Montagetechnik ist.15
Fazit
Die Lead-User Methode ist eine essenzielle Innovationsstrategie, um radikale Innovationen voranzutreiben. Wichtig hierbei ist jedoch die Identifizierung der optimalen Lead-User, denn falsche „Pionierkunden“ können den Erfolg der Strategie möglicherweise sogar negativ beeinflussen..